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«Die Leute arbeiten gerne mit der Software»

Die Regierungsstatthalterämter im Kanton Bern sind einzigartig in der Schweiz: Ihr Aufgabengebiet umfasst über 40 Geschäftsfälle von ausserordentlichen Lagen bis Zivilschutz und eine Softwarelösung muss alle unterstützen. Kurz vor der Corona Pandemie führten sie evidence ein und erlebten damit einen Digitalisierungsschub.

«Regierungsstatthalter:innen müssen im Kanton Bern 1200 Unterbringungsplätze für Schutz- und Asylsuchende bestimmen. Oder: Die zuständigen Regierungsstatthalter:innen haben entschieden, die noch geltenden Feuerverbote im Wald und in Waldesnähe im Berner Jura und im Oberaargau (nördlich der Autobahn A1) per sofort aufzuheben.» So lauten zwei Medienmitteilungen auf der Webseite des Kantons Bern. 

In der Schweiz wurden in den letzten Jahren fast alle Regierungsstatthalterämter abgeschafft. Nicht so im Kanton Bern, hier wurden diese Verwaltungsbehörden gestärkt und erhielten mehr Aufgaben. «Wir unterstützen zum Beispiel bei Krisen wie Pandemien oder Naturkatastrophen und in Asyl- und Migrationsfragen, zwei zunehmend wichtigen Themen», so Kurt von Känel, Geschäftsführer der Geschäftsstelle der zehn Regierungsstatthalterämter im Kanton Bern. Er leitet die Geschäftsstelle seit über 12 Jahren und amtet zusammen mit seinem Team im ehemaligen Direktionsgebäude der Selve AG.

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Der 1947 eröffnete Bau thront im Selve-Quartier an der Aare. Vor einigen Jahren wurde das Gebäude fachgerecht saniert. Besonders eindrucksvoll ist die haushohe über zwei Geschosse reichende Eingangshalle, in der auch schon Theateraufführungen über die Bühne gingen. Bei unserem Besuch findet eine Hochzeit im Bau mit viel Marmor und Messing statt. «Im gleichen Gebäude befindet sich auch das Ausweiszentrum und Zivilstandsamt von Thun, darum ist immer etwas los» erklärt uns Kurt von Känel.

 

40 Geschäftstypen mit Formularen und Vorlagen

Die Regierungsstatthalter:innen sind das Bindeglied zwischen dem Kanton Bern und den Gemeinden. Sie vertreten den Regierungsrat im Verwaltungskreis und setzen sich beim Kanton für die Anliegen der Gemeinden und der Bevölkerung ein. Zudem nehmen sie gesetzliche Aufgaben im Bereich der Verwaltung und Verwaltungsjustiz wahr. So sind sie Aufsichtsbehörde, Beschwerdeinstanz, stellen verschiedenste Bewilligungen aus, sie beurteilen Baugesuche, bearbeiten Erbfälle, koordinieren in Katastrophen und ausserordentlichen Lagen und vermitteln bei häuslicher Gewalt. «Wir haben Massengeschäfte, Einzelgeschäfte und operative Tagesgeschäfte zu leisten. Insgesamt umfasst unsere Aufgabenpalette etwa 40 Geschäftstypen mit Vorlagen und Formularen», fasst Kurt von Känel die Arbeiten zusammen.

10 Verwaltungskreise

1'051'437 Einwohner:innen

20'000 Geschäfte pro Jahr

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Den kulturellen Unterschieden gerecht werden

Alle Aufgaben leisteten die zehn Regierungsstatthalterämter mit einer veralteten, eher teuren Fachapplikation. «Die bestehende Fachapplikation konnte die Anforderungen der zukünftigen Digitalisierung nicht erfüllen. Deshalb entschlossen wir uns dazu, eine geeignete Fachapplikation zu beschaffen. Wir suchten nach einer Software, die unseren vielseitigen Aufgaben Rechnung trägt und genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist. Hier war eine Lösung von der Stange nicht tauglich und zu wenig flexibel. Dazu kommt, dass bei uns alles zweisprachig, also Deutsch und Französisch, ist», erklärt Kurt von Känel.

Das kann die Software

Die Gebiete der zehn Regierungsstatthalterämter erstrecken sich vom Jura bis ins Berner Oberland und vom Seeland in den Oberaargau. «Da treffen verschiedene Kulturen aufeinander, diese mussten wir bei den Anforderungen an die Software erkennen und adressieren. Das schafften die Projektleiter von unserer Seite und von Seiten GLAUX gut. Die Mitglieder der Projektteams hatten viel Erfahrung und die nötige Sozialkompetenz, das trug dazu bei, dass wir die Software erfolgreich einführen konnten», fasst Kurt von Känel zusammen.

Doch so schön es nun klingt, am Anfang lief nicht alles reibungslos. «Wir unterschätzten den Aufwand. Wir hätten nie gedacht, dass wir so viele Ressourcen für das Einführen der Software brauchen und haben darum auch zu wenig eingefordert», erklärt Kurt von Känel. In vielen Softwareprojekten wird ein ähnliches Phänomen deutlich, das sich auch hier zeigte.

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«Einerseits gibt es die Fachexperten der Software, die Techniker, andererseits die Praktiker, sprich die Anwender:innen. Zwischen ihnen bedarf es einer Vermittlung.»

Kurt von Känel

Geschäftsführer der Geschäftsstelle der Regierungsstatthalterämter

«Es dauerte länger als erwartet, bis sie sich verständigten und effektiv zusammenarbeiteten», erklärte von Känel. Doch nachdem beide Seiten zueinander fanden, verlief die Kooperation konstruktiv, von gegenseitiger Wertschätzung geprägt und führte zielgerichtet zum Erfolg.


Nach der Entwicklung ist vor der Implementierung. Am Schluss musste die Software bei über 150 Anwender:innen eingeführt werden und die Schulungen waren herausfordernd: «Wir stellten ein internes Schulungsteam zusammen und schulten die Leute erst, kurz bevor wir die Software einführten. So konnten diese nach der Einführungen zurück an den Arbeitsplatz und gleich loslegen. Das hat sich sehr bewährt», erklärt Kurt von Känel.


Die zehn Ämter oder Betriebe, wie Kurt von Känel sie nennt, sind immer gut ausgelastet. «Wenn jemand ausfällt, haben wir sofort ein Problem mit Pendenzen. Mit der Software hofften wir auf einen unmittelbaren Effizienzgewinn. Nach einem halben Jahr wurden die Leute wirklich schneller. Inzwischen haben wir nur gute Rückmeldungen und die Akzeptanz der Lösung ist hoch», so von Känel.

Die 6 Pluspunkte der Software:

Ein hoher Standard der Software bereits bei der Einführung, diese wird nach wie vor weiterentwickelt und den Bedürfnissen angepasst.
In der täglichen Arbeit der Regierungsstatthalterämter kann viel auf Papier verzichtet werden.
Homeoffice ist einfacher und effizienter geworden.
Die Applikation ist strukturiert aufgebaut, benutzerfreundlich und bietet eine klare Übersicht über den Stand eines Geschäftes.
Schnittstellen zu anderen Applikationen sind vorhanden.
Mit der Software wurde ein wichtiger Schritt Richtung Digitalisierung gemacht.

«Wir haben viel gelernt und konnten neben dem Tagesgeschäft eine neue Software einführen, ohne dass die Kund:innen etwas gemerkt haben. Darauf sind wir stolz», sagt Kurt von Känel.

Die Software hat der Digitalisierung in den Regierungsstatthalterämtern Schub verliehen. Nun setzen Kurt von Känel und sein Team die nächsten Massnahmen in Gang: «Wir werden zwei Massengeschäfte, das Inventarwesen und die gastwirtschaftlichen Einzelbewilligungen, künftig elektronisch anbieten. Das wollen wir bis Ende 2023 einführen. Und der nächste wichtige Schritt ist die Einführung der elektronischen Unterschrift», erklärt Kurt von Känel nicht ohne Stolz.

 

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