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«Ich bin unser Last Level Support»

Manuel Kaderli gilt als Hardcore Entwickler bei der GLAUX GROUP. Er ist eine Figur in der Firma und ihn umgibt ein gewisser Mythos. Und ja, er erfüllt einige der Klischees, die man Nerds nachsagt. Ein Annäherungsversuch.

Beim Interview mit Manuel erwartete ich, dass ich nicht viel verstehen würde. Wenn er denn überhaupt mit mir redet! Und er gab zu, sich überlegt zu haben, den Termin abzusagen. Doch er kam und vielleicht gab sich Manuel extra Mühe mit mir, erzählte spannend, flüssig und mit rotem Faden, vermied Fachausdrücke und suchte den Blickkontakt. So viel zum Klischee, Nerds beherrschten zwar mehrere Programmiersprachen, seien aber nicht in der Lage, ein normales Alltagsgespräch zu führen. Sein T-Shirt ziert ein abgespaceter Astronaut in grellen Farben. Nerdig? Und wie!

Manuel ist ein Mann der fast ersten Stunde bei GLAUX: «Ich bin seit September 2001 dabei, also seit 22 Jahren. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen gegenüber mir. Mir gefällt es hier, ich habe super viele Freiheiten, ich beschäftige mich immer mit den neuesten Technologien und ich bin in viele Themen der GLAUX involviert», fasst er zusammen. Primär arbeitet Manuel an unserem Framework evidence.

«Ich bin unser Last Level Support, wenn etwas nicht mehr funktioniert, kommt es noch zu mir. Wenn ich es nicht reparieren kann, bringt es vermutlich niemand mehr zum Laufen».

Manuel Kaderli

Senior Software Engineer / Product Manager evidence

Das echte und tiefe Interesse an Informatik

Manuel hatte nach der obligatorischen Schulzeit Aussicht auf einen Studienplatz bei der BFH Burgdorf: «Dafür hätte ich noch einmal ein Jahr zur Schule gehen müssen, bevor ich das Studium hätte beginnen können. Und das war das Letzte, was ich damals wollte», erklärt Manuel. Er trat stattdessen eine Lehre als Lagerist an, stellte jedoch bereits nach kurzer Zeit fest, dass dieser Beruf nichts für ihn ist. «Bei der WISS (Wirtschaftsinformatikschule Schweiz) habe ich direkt nach der Lehre eine Informatikausbildung begonnen. Dank ihr habe ich den Job als Junior Softwaerentwickler bei der GLAUX erhalten. Später habe ich die Technikerschule absolviert und ein MAS in Information Technology abgeschlossen», erklärt Manuel. Das Klischee des echten tiefen Interesses an Computertechnologie bestätigt sich. «Ich gebe wenig nur auf Ausbildungen. Aber die Leute sehen dich anders an, wenn du sie hast», meint Manuel.

Das breite Betätigungsfeld des Manuel Kaderli

Manuel ist ein Frühaufsteher: «Ich fange um 7 Uhr an und prüfe als erstes, ob es neue dringende Issues gibt. Die gehe ich zuerst an.» Die Arbeit am Framework hat zwei Teile: Auf der einen Seite entwickeln Manuel und sein Team evidence weiter und programmieren neue Features. Auf der anderen Seite lösen sie Probleme und entwickeln neue Eigenschaften für bestimmte Projekte. Manuel betreut zudem unser kleines Entwicklerteam in der Ukraine: «Um 10 Uhr habe ich ein Daily mit unseren Mitarbeiter:innen in der Ukraine, das führen wir auf Englisch. Wir haben eine sehr gute gemeinsame Basis, alle Issues und Probleme lösen wir direkt im Meeting per Screensharing», erklärt Manuel.

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Die  Tastatur des Manuel Kaderli mutet futuristisch an und heisst entsprechend: Moonlander.

Vom Küken zum Hardcore Entwickler

Manuel stieg 2002 als Entwickler ein und wurde bald technischer Projektleiter. «Etwa 2007 wechselte ich ins Team R&D (Research and Development), als wir begannen, das Framework selbst zu bauen. An gewissen Tagen führe ich 30 bis 40 Telefonate mit unseren Projektleitern und Entwicklern, die Fragen haben. Viel lieber entwickle ich das Framework weiter. Das kommt aktuell zu kurz. Aber das ist absehbar», sprudelt es aus Manuel heraus. Zurzeit investiert Manuel seine Zeit auch in unsere IT-Infrastruktur, hier kümmert er sich vorwiegend um die Security: «Wir haben inzwischen für alles Single Sign-ons und wir können alles, was passiert, nachvollziehen. Also wer hat wann was verändert, hochgeladen, runtergeladen etc.», erklärt Manuel.

Er liebt die Hochs und Tiefs seines Jobs: «Beim Entwickeln bist du manchmal Tage oder Wochen daran, ein Problem zu lösen. Und wenn du es dann geschafft hast, ist es ein unbeschreibliches Hochgefühl. Leider passiert das im Moment viel zu wenig», sagt Manuel und lächelt.

Das Team R&D ist eine eingefleischte Truppe: «Wir arbeiten schon lange in dieser Zusammensetzung und haben es meistens ziemlich gut, obwohl wir von den Charakteren her sehr verschieden sind. Ich bin unkompliziert und emotionslos. Es geht um die Sache, hier stören Emotionen nur», so Manuel. Hier drückt der Nerd durch. Sein nächster grosser beruflicher Meilenstein ist die Migration von evidence auf eine neue .Net Generation.

 

Kaderli 1728_969 Team

Im Nerd-Büro in der Ecke gibts immer wieder etwas zu lachen. Hier mit Teamkollege Sandro Spuri.

Der Privatmensch Manuel

Auf die Frage, wie er sich in den letzten 22 Jahren als Mensch verändert hat, meint er: «Nichts hat sich verändert, ich bin einfach alt geworden.» Und spricht dann weiter: «Als ich hier anfing, waren wir sechs Leute, und ich war das Küken. Ich hatte farbige Haare, spezielle Klamotten - ich war ein Exot. Familie zu haben verändert viel. Ich habe zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, die sind 20 und 14 und ich bin zuhause engagiert.»

Früher hielt er nichts von Homeoffice, stellte im Lockdown jedoch fest, dass das funktioniert: «Inzwischen arbeite ich ein bis zwei Tage pro Woche von daheim. Ich arbeite gerne im Büro. Aber ich habe eine private Situation, die Homeoffice erfordert. Ich kann dem Team sagen, ich habe privat etwas los und das führt nie zu Diskussionen. Es ist ein grosses gegenseitiges Verständnis und viel Goodwill da», sagt Manuel.


Eine Gamerfamilie

«Seit meiner Kindheit spiele ich Videospiele, so entdeckte ich mein Interesse für Informatik. Ich ging an LAN-Partys, spielte Quake, das inspirierte mich auch für ein Tattoo (seinen Unterarm ziert das Logo, eine Art Hufeisen mit einem Nagel) und ich war sogar einmal Schweizermeister», sagt Manuel stolz. «Aktuell spiele ich Path of Exile, jedoch nicht in einem Clan, sondern nur für mich. Als ich meine Frau kennenlernte, haben wir eine Zeitlang gemeinsam in einem Clan gegamet. Das war jedoch wie ein zweiter Job», führt Manuel aus. Inzwischen gamet auch seine Tochter leidenschaftlich. Und sein Sohn sowieso. Nerdiger geht’s kaum.

Auch Sport kommt nicht zu kurz in Manuels Leben: «Ich bike seit 15 Jahren einmal pro Woche mit einem Kollegen. Seit Kurzem sind wir von Mountainbike auf Gravel umgestiegen.» Das Klischee des sozial isolierten Einzelgängers wäre hiermit auch gebodigt. Auf die Frage, was er sich wünscht, meint Manuel: «Ich würde gerne wieder einmal einen ganzen Tag lang allein nur coden. Statt immer mit so vielen Leuten reden zu müssen.» Ok, zu guter Letzt macht er dem Nerd Klischee noch einmal alle Ehre. Fair enough. 

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